2023-07-23 Panorama und Höhen um Malmedy

Trotz des unsicheren Wetterberichts trafen sich 18 Wanderfreunde in Malmedy am Parkplatz 10 neben dem ehemaligen Benediktiner- Kloster, dem jetzigen Malmundarium.

Hier werden Besucher ausführlich über die Geschichte der Stadt informiert, insbesondere auch über die früher hier heimische Papierherstellung und Lederverarbeitung sowie den bekannten Malmedyer Karneval. Der Weg führte an der benachbarten Kathedrale vorbei, die ihren Namen einer kurzzeitigen Errichtung (1921-1925) des Bistums Eupen-Malmedy verdankt. Der Bischof von Lüttich war damals auch Bischof der neu gegründeten Diözese. Den Titel einer Kathedrale durfte die Hauptkirche der Stadt aber bis heute behalten. Gegenüber befinden sich stattliche, vom Industriellen Steinbach erbaute Villen, wie das Rathaus, die Villa Lang oder die Villa Steisel.
Am kleinen Park, in dem u.a. Tafeln mit den Namen der beim Bombenangriff der Amerikaner im Dezember 1944 umgekommenen Zivilpersonen aufgestellt sind, ging es zügig zum Kreuzweg weiter. Eine Tafel informiert beim Aufstieg über den "Puddingstein" von Malmedy, ein in Belgien einmaliges ziegelsteinrotes Sedimentgestein, das aus unzähligen ca. 250 Mio. Jahre alten abgerundeten Steintrümmern besteht. Über den 1728 angelegten Kreuzweg, dessen Holzkreuze später durch Flachreliefskulpturen eines Aachener Künstlers ersetzt wurden, verläuft parallel ein botanischer Lehrpfad mit diversen Bäumen und Sträuchern.
Von einem abseits liegenden Belvedere hatte man eine wunderschöne Aussicht auf Stadt und Umgebung. Nach weiter steilem Aufstieg wurde die Kapelle am Ende des Kreuzwegs erreicht. Durch schönen Laubwald gelangte man bei leichtem Regen, der zum Glück bald wieder aufhörte, nach Chodes, einem Stadtteil von Malmedy, das an der Straße zur Talsperre von Robertville liegt. Zahlreiche Ferienunterkünfte säumten die Strecke, die weite Fernblicke gewährte.
Nach Passieren des Weilers Gdoumont und eines still gelegten Steinbruchs führte der Weg nach Boussire, einem weiteren Weiler. Es ging nun steil hinab ins"Val d'Arimont", dem Tal des von Weismes her kommenden Flüßchens Warchenne, durch das auch der RAVel führt. Oberhalb des gleichnamigen Hotels mit seinen Ferienhäuschen, an dessen Zufahrt die Mittagsrast auf den die Straße säumenden Steinen erfolgte, verlief ein romantischer Pfad Richtung Malmedy. Über ein Teersträßchen ging es noch einmal richtig bergauf in das Dorf Arimont. Auf schmalem Pfad gelangte man durch ein Tälchen hinauf nach Géromont, einem weiteren kleinen Dorf, in dem die Straße nach Weismes gequert wurde.
Schließlich passierten die Wanderer noch den Weiler Gohimont, und alsbald senkte sich ein uriger schmaler Pfad in ein weiteres Tälchen. Über eine kleine Nebenstraße kam man zum RAVeL, dem man bis zum ehemaligen Bahnhof von Malmedy folgte. Parallel dazu verlief die N62, an deren Rand zahlreiche, hübsch bepflanzte Blumenkästen angebracht waren. Auch im Stadtzentrum erfreute weiterer Blumenschmuck, u.a. auch in Hängekörben, die Besucher der Stadt. Seit 1996, als Malmedy in einem europäischen Blumenschmuckwettbewerb eine Goldmedaille errang, wird diese Tradition beibehalten.
Durch schmale Gassen und Wege entlang der Warchenne, die in Höhe des Krankenhauses in die größere Warche und später mit dieser in die Amel fließt, war man - vorbei an der Kapuzinerkirche - schnell am Place Albert I. im Stadtzentrum. Leider war dieser schöne, werktags sehr belebte und beliebte Platz, an dem zahlreiche nette Lokale und Geschäfte liegen, heute wegen des trüben Wetters eher verwaist. Von hier waren es nur noch wenige Schritte zum Parkplatz.

Rolf Berger

 

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Fotos: H.Baumsteiger, R. Berger.  Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann